Was können wir tun, während wir ungeduldig auf das Frühjahr warten?
Planen!
In der ruhigen Winterzeit bietet es sich an, die nächste Gartensaison intensiv zu planen: wie soll mein Traumgarten 2021 aussehen? Neue Pflanzen, farben- prächtige Beete, eine größere Terrasse, ein Teich, ein Wasserspiel? Soll der Garten nachhaltiger gestaltet werden und verstärkt heimischen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten? Was muss entfernt werden, was lässt sich umgestalten?
Der Gartenplan
Jeder hat eigene Vorstellungen von einem schönen Garten. Ob daraus Wirklichkeit wird, hangt von guten Ideen und der richtigen Einstellung ab. Der Einstieg in die Welt der Blumen, Bäume, Sträucher, der Teiche und Terrassen kann sehr frustrierend sein, wenn man ohne Grundkonzept gehandelt hat. Wer das Beste aus seinem Garten machen will, der braucht einen Plan. Das gilt für die Verjüngungskur eines alten Gartens genauso wie für eine Neuanlage. Und je spezifischer Ihre Gartenwünsche sind, desto mehr brauchen Sie fachmännischen Rat.
Der Erste Schritt
Grundvoraussetzung für das Gelingen ist, von vornherein die Herausforderungen und Eigenheiten des Geländes anzunehmen. Der erste Schritt muss daher immer die Bestandsaufnahme sein. Man stellt dabei die Geländeeigenschaften fest und zeichnet alles Vorhandene, vor allem das, was erhalten werden soll, in einem Lageplan ein. Das können besonders schone Pflanzen, Wege, Terrassen und andere Baulichkeiten sein. Der Lageplan sollte auch die genauen Grundstücksgrenzen, die Himmelsrichtungen, den Erdgeschossgrundriss des Hauses enthalten.
Gehen Sie kreuz und quer durch den Garten und lassen Sie sich soviel Zeit wie irgend möglich. Vielleicht hat ein Baum oder Strauch, auf den Sie im Frühjahr leichten Herzens verzichten würden, im Herbst etwas Besonderes zu bieten. Auch die Mangel des Grundstücks treten mit der Zeit immer deutlicher zu Tage. Ist das Grundstück zu lang und schmal oder zu breit und kurz, gar zu schattig? Diese Nachteile muss man später gestalterisch korrigieren.
Welche Rolle spielt das Klima?
Es ist wichtig, ob Ihr Garten in einer warmen oder kühlen Klimazone liegt, aber ebenso bedeutsam ist das Kleinklima innerhalb des Gartens. Gemeint sind die klimatischen Besonderheiten des jeweiligen Geländes wie die Hauptwind- Richtung, trockene oder feuchtere Bereiche, wärmere oder kältere Bereiche sowie das Spiel von Licht und Schatten. Der Höhenverlauf des Grundstücks und damit der Einfall von Wind, Kälte oder auch Hitze wird durch Abhänge, Geländemulden, auch durch Hecken, Mauern und Zäune bestimmt. Die Art der Bepflanzung, die Platzierung etwa von Terrassen, Teichen, Krauter- und Gemüsebeeten hingt ganz entscheidend von diesen Beobachtungen ab.
Nicht auf die Umgebung vergessen.
Die Einbindung des Gartens in die unmittelbare Umgebung wird oft übersehen. Doch die wenigsten Garten liegen allein. Der Blick über den Zaun hilft den Garten harmonisch in sein Umfeld einzufügen. Bei Straßenlärm, heftigem Wind, einer unerfreulichen Nachbarschaft schaffen es Sichtschutzelemente, Mauern, Hecken, Zaune, eventuell ein Erdwall oder eine tiefer gelegte Senkterrasse das Umfeld optisch auszuschließen.
Die Bedeutung von Licht und Schatten
Eine Hauptaufgabe einer guten Gartenplanung ist es daher, die ausgewogene Verteilung von Sonne und Schatten im Garten festzulegen. Sie verhindert zum Beispiel, dass Baume und Sträucher gepflanzt werden, die in kurzer Zeit viel zu umfänglich für die Größe des Gartens werden und unerwünschter Schatten etwa an der Spielwiese, der Sonnenterrasse, im Gemüsegarten entsteht. Hochwachsende Immergrüne dürfen bei vorausschauender Planung auch nicht in die Nähe von Fenstern gesetzt werden.
Berücksichtigen Sie auch, dass die Schattengebiete eines Gartens nicht immer konstant bleiben. Je älter, damit größer und breiter Baume und Sträucher werden, desto mehr Schatten entsteht. Im Lauf des Jahres ist der Anteil des Schattens im Garten sehr unterschiedlich. Im Winterhalbjahr, wenn die Sonne niedrig steht, fallt in viele Garten besonders Atriumanlagen und Hinterhöfe kaum Sonnenlicht. Andererseits werfen die dann kahlen Laubbäume und Büsche weit weniger Schatten als im Sommer.
Die Lebengrundlage aller Pflanzen
Der Boden ist die Lebensgrundlage der Pflanzen, der wichtigsten Elemente im Garten. Eventuell sollte eine Analyse über den Nährstoffgehalt und den pH - Wert des Bodens gemacht werden, das erspart Ihnen später manche Fehlinvestition und Enttäuschung. Man muss sich auch entscheiden, ob man sumpfige, sandige oder karstige Stellen grundlegend saniert oder sie z. B. durch ein Kies- oder Moor- beet später gestalterisch einbezieht. Standortgerecht ausgewählte Pflanzen danken Ihnen mit üppigem Wachstum.
Natürlich sollten Sie sich auch über den Stil Ihres neuen Gartens im Klaren sein. Für viele Menschen ist heute der Garten ein Ort, an dem sie die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen wollen. Im Trend liegt eine naturnahe und nachhaltige Gestaltung mit üppigen Krauter-, Gemüse- und Staudenbeeten, die auch verstärkt heimischen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bietet.
Welche Rollen spielt Ihr Garten?
Andere Menschen betrachten den Garten als erweiterten Wohnraum, der dem Stil des Hauses angepasst ist. Mit einem angebauten Wintergarten, durch mehrere Sitzplatze im Garten, die teils überdacht und mit schönen Möbeln ausgestattet sind, entsteht eine wohnliche Atmosphäre. Man kann in solchen 'Wohngarten' herrlich grillen, sogar kochen, Feste feiern oder einfach nur inmitten der duftenden Blüten die Ruhe genießen.
Als Familienmensch oder leidenschaftlicher Gastgeber ist ein Garten für Spiel, Spaß und Wellness für Sie richtig. Ein Abenteuerspielplatz für Kinder, eine Wiese für sportliche Betätigungen waren ideal. Wenn die Kinder größer sind und schwimmen können, kann man über einen Badeteich oder einen Schwimmteich nachdenken. Der Garten für Spiel, Sport und Geselligkeit sollte durch spannende Strukturen bestechen, durch Hügel, Hecken, unterschiedlich angelegte Terrassen und Blockhäuser zum Feiern.
Allerdings muss bedacht werden, dass Ihr Geschmack sich über die Jahre wandelt und die verschiedenen Familienmitglieder unterschiedliche Vorlieben haben können, denen Sie an geeigneten Plätzen im Garten Rechnung tragen sollten. Veränderungsmöglichkeiten und Rückzugsorte müssen also eingeplant werden. Aber auch so praktische Dinge wie Mülltonnen, Geräteschuppen, Wasser- und Elektroanschluss, Gartenbeleuchtung dürfen nicht vergessen werden.
Budget, Aufwand und Umfang
Eine wichtige Frage ist auch, wie viel Arbeit Sie in den Garten investieren wollen oder können, wie umfangreich damit arbeitsintensive Gebiete wie Rasen, Stauden- oder Gemüsebeete später in Ihrem Garten sein dürfen. Viele Entscheidungen werden auch beeinflusst von den örtlichen gesetzlichen Bestimmungen, die Grenzabstände, die Einbindung von Privatgärten in die Umgebung... regeln.
Spätestens, wenn Sie alle Gestaltungswünsche zusammengestellt haben, werden Sie merken, dass sich beim besten Willen nicht alles verwirklichen lasst. Die Diskussion innerhalb der Familie, was unbedingt in den Garten gehört, welche Funktionen sich kombinieren lassen und auf welche Wünsche Sie verzichten müssen, kann schon ein paar graue Haare kosten. Aber auch im Garten gilt die Devise: weniger ist mehr.