Wasser bedeutet für uns auch Ausdrucksstärke, Bewegung, Veränderung, Glitzern und Spiegeln, neue Dimensionen in der Wahrnehmung.
Diese Empfindungen lassen sich in der Garten holen; denn Wasser entfaltet auch in kleinen Dosen seine erfrischende Kraft. Immer mehr Gärtner begeistern sich daher für das nasse Element.
Wasser ermöglicht den Einsatz von raffinierter Technik, aber ebenso für viele Menschen die Rückkehr zur Natur.
Es bietet, wenn man es wünscht, Lebensraum für prachtvolle Pflanzen und farbenfrohe Tiere, wie Libellen, viele Fisch- und Vogelarten. Naturerlebnisse, wie Sie sich sonst nicht in Ihrem Garten genießen können.
Schon ein vergleichsweise kleines Wasserbecken, ein Brunnen oder eine Kaskade können einen Gartenraum zu einem besonderem Erlebnis machen. Während bei Brunnen und Zapfstellen noch die Funktion im Vordergrund steht, entziehen sich Becken, Wassertische oder Quellsteine dem Diktat des Praktischen: Sie wollen Stimmungen empfangen, Bilder von Wolken, Sonne, Mond und Sternen auf ihre Oberfläche malen, mit Reflexionen magische Lichtspiele inszenieren und mal flüsternd, mal säuselnd oder auch lautstark plätschernd Geschichten von den Jahreszeiten und den langen Reisen des Wassers erzählen.
Die großen Wasserflächen, etwas die Naturteiche mit ihren prachtvollen Ufern, die formalen Bassins mit den beeindruckenden Fontänen, die Schwimmteiche und Pools werden allseits bewundert.
Viele Gartenliebhaber bevorzugen jedoch kleinere, variable Wasserstellen, die sich harmonisch in ihre Nutz- und Ziergärten einfügen.
Es muss nicht immer eine ganze Wasserlandschaft aus Teichen, Bach und Wasserfall sein, die Sie in Ihren Garten holen.
Kleine, durchdacht platzierte Wasserelemente können erstaunliche Akzente setzen.
Sie müssen allerdings vorab entscheiden, ob das Gewässer in Ihrem Garten natürlich wirken soll oder vor allem als architektonisches Element Ihr haus, den Himmel wiederspiegeln und den Garten größer und heller wirken lassen soll. Vielleicht fasziniert Sie die kunstvolle Bewegung des Wassers bei Wasserspielen oder Sie wollen mit einem Feuchtbiotop der Natur nahe sein?
Auch der Standort, den Sie für die Wasserfläche bieten können, entscheidet über die Gestaltungsweise.
Für ein Feuchtbiotiop ist eine Senke an der tiefsten Stelle des Geländes ideal, möglichst ein wenig abseits vom geselligen Geschehen und mit Büschen, Bäumen für die teilweise Beschattung in der Nähe. Dort haben Kröten, Molche und andere Amphibien gute Möglichkeiten, sich zu verstecken, Nahrung zu finden und zu überwintern. Zierteiche mit oder ohne Fische liegen besser an zum Teil sonnigen Plätzen in der Nähe der Terrasse.
Je weniger Raum Ihnen zur Verfügung steht, desto formaler sollten die Teiche sein,
oft mit herrlichen Einfassungen aus Stein oder Metall, mit einer Fontäne oder einem Wasserspeier. Bei formalen Teichen darf die Wasserfläche nur von wenigen Pflanzen unterbrochen werden, eventuell können farbige Fische - etwa Goldfische oder Kois - die Fläche beleben. Wichtig nur, dass die Oberfläche frei bleibt, die Sonnenstrahlen auf dem Wasser glitzern un der Himmel sich spiegelt.
So sind auch viele Gartenteiche, die direkt an der Terrasse liegen, formal gestaltet. Sie sorgen vor allem an heißen Tage für herrliche Erfrischung. Man möchte das ganze Jahr über mit dem Blick aufs Wasser wohnen, fast wie auf einer Insel.
Die Bandbreite bei Material und Design ist groß. Sie reicht vom klassischen halbierten Holzfass über farbige Keramikkübel, historische Brunnen aus Sandstein bis zu schlichten Wasserbecken aus Zink, Blei, Naturstein oder Cortenstahl. Die Größe eines Gartens spielt bei den Wasserobjekten eine untergeordnete Rolle. Sie sind ja meist in sich geschlossene Systeme, die entsprechend abgewandelt sowohl auf Dachterrassen, Balkons, kleinen Gärten oder Parks installiert werden können.
Eine faszinierende Pflanzenwelt belebt die kleinen Oasen:
blühendes Hechtkraut, Blutweiderich, Wasserlilien, Sumpfdotterblumen, Froschlöffel, Pfennigkraut, Sumpf-Iris und Sumpf-Vergissmeinnicht. Zwerg-Rohrkolben, Kalmus und schwachwüchsige Teichsimsen begrünen die Kübel. Selbst Zwergformen von Seerosen gedeihen hier. Schimmfarn, Froschbiss Wassernuss und Wasserhyazinthen schmücken die Wasseroberfläche.
Doch auch die Freude an raffinierter Technik, am Spiel mit den Kräften der Natur ist überall deutlich zu merken
Selbst Brunnen, Wasserfälle, Bäche und Rinnen sind heute eigentlich Wasserspiele nach einem ähnlichen Prinzip gestaltet: Das Wasser entpringt einem schönen Gefäß, einem durchbohrten Stein (Quellstein)... fließt schließlich in ein Auffangbecken, wird gefiltert und möglichst unterirdisch oder im Wasser, zumindest unsichtbar in einem Schlauch zur Quelle zurück gepumpt. Dabei sind die Pumpen und die Filtersysteme so konzipiert, dass sie für eine lang anhaltende gute Wasserqualität sorgen. Sie folgen dem Prinzip der Nachhaltigkeit: nichts geht verloren, nichts wird verschwendet. In Sammelbecken aufgegangenes Regenwasser wird geschickt integriert. Energie kann mit Solar- oder Nieder-Volt-Anlagen zur Akzentsetzung und Betonung eingesetzt werden. Mit Licht werden wahre Wunderwelten der Wasserspiele inszeniert. Da hier Strom und Wasser zusammentreffen, gehört die Installation einer solchen Anlage aber unbedingt in fachkundige Hände.
Durchdacht platziert können Wasserspiele in unseren kleinen Gärten, ja selbst auf Balkons und Dachterrassen erstaunliche, die Seele erquickende Akzente setzen. Am besten wählt man dafür einen Platz, den man gut im Blick hat, z.B. nahe der Terrasse. Wegen der Spritzgefahr scheiden windige Stellen aus.
Neue elegante Wasserspiele sind entstanden, etwas Schalenbrunnen aus Glas oder Natursteinwände mit eleganten Wasserspeiern, us denne wunderbar lebendig Wasser strömt. man wählt als Kontrast zum beweglichen Wasser bewusst starre Materialien, wie Stein, Edelstahl, oder Glas. Auch die Kombination von Wasser und Licht spielt oft eine faszinierende Rolle. Selbst natürliche Feinde wie Wasser und Feuer schließen bei den modernen Gartenbrunnen eine spektakuläre Freundschaft.