Die Kunst Blumen, Formgehölze, sträucher und Exoten in Töpfen zu kultivieren, beherrschrten die Gartengestalter schon seit der Antike. Heite ist sie jeoch ein aktueller Trend. Keine andere Art des Gärtnerns ist so flexibel und vielseitig, eröffnet der induviduellen Fantasie so zahlreiche Möglichkeiten. Immer neue Gewächse schmücken nun die Kübel, sogar Stauden, Kräuter und Gemüsepflanzen.
Meist sind es jedoch Formgehölze aus Buchsbaum, Liguster, Leyland Zypressen, ebenso Bambus, Hortensien und Rosen. Diese Topfpflanzen haben den Vorteil, dass sie ganzjährig draußen stehen können, während das für die exotischen Kübelpflanzen nur von Mai bis Ende Oktober möglich ist.
Und trotzdem, die brillanten Farben der exotischen oder mediterranen Blüten, ihre außergewöhnlichen, bisweilen skurrilen Formen sind unvergleichlich. Wenn sich Oleander, Solanum und Dipladenia unter der Last Ihrer Blüten gerade zu biegen, die Schmucklilie (Agapanthus) übersät ist von blauen Sterndolden oder die Bougainvillea zur üppigen Blütenkaskade wird, dann kann man schon voll ins Schwärmen geraten. In ihrem Schatten breitet sich Urlaubsstimmung aus.
Eigenwillig und von besonderer Faszination sind die jetzt so beliebten exotischen Früchte: der Granatapfel, die Banane, Orangen- Zitronenstämmchen und die Mano di Buddha. Die Duftpflanzen wie die Orangenblume, die Klebsame, der Jasmin und Stern-Jasmin verwöhnen uns mit ihrem sommerlichen Parfum. Am Abend schlägt die Stunde der berauschenden Düfte von engelstrompeten und Nacht-Jasmin.
Doch nicht die Pflanze allein, sondern die gelungene Kombination mit einem ausgewählten Gefäß macht den besonderen Reiz aus. Topf und Pflanze bilden ein harmonisches Ensemble, wenn sie in Farbe, Form und Größe und Höhe aufeinander abgestimmt sind.
Man Pflanzt in Steintröge, Terrakotta Töpfe, Küble aus Holz, Metall oder Kunststoff.
Manchmal lässt man auch die Töpfe dominieren. In antiken Formen zB. wirken sie wie ein Gruß aus vergangener Zeit. Die modernen Cortenstahl- Kübel integrieren selbst urige Kräuter in die Terrassen architektonischer Häuser.
Die Anordnung der Kübel hat großen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Gartens. man sollte die Kübel nicht in gerader Linie aufreihen sondern in das Gartenkonzept als besondere Blickfänge einbeziehen. Dekorativ bepflanzte Kübel stehen an Wegkreuzungen im Garten, aber auch mitten im Beet. Sie geben der kleinen Bank im versteckten Winkel eine persönliche Note. Werden die Töpfe kulissenartig angeordnet mit einer größeren Pflanze im Vordergrund, gewinnt der Garten an Tiefe.
Langweilige Ecken verwandeln hübsche Gefäße mit bunten Sommerblumen in ein buntes Blumenmeer. Die Pflanzen in den Töpfen könnten die Diplomaten des Gartens sein. Wo es Farb- oder Formdifferenzen gibt, sorgen Sie geschickt für den Ausgleich, ohne sich dabei selbst in den Schatten zu stellen. Besonders raffinierte Effekte ergeben sich, wenn dabei die Blütenfarben und -formen der angrenzenden Beete aufgegriffen werden.
Kübelpflanzen sind dort auch besonders wichtig, wo die moderne Architektur sich mit großen Fenstern, Dachterrassen und Balkons bewusst nach außen öffnet. Der Wunsch nach einer Wohlfühloase unter freiem Himmel ist heute übermächtig geworden. Vor allem immergrüne Kübelpflanzen bringen dort ganzjährig die Natur spürbar nah. Gezielte Lichtakzente setzten sie beim Einbruch der Dunkelheit stimmungsvoll in Szene und vermitteln so selbst dem Wohnraum Großzügigkeit und Natürlichkeit.
Bei der Platzierung der Kübelpflanzen muss selbstverständlich auch auf deren Lebensbedingungen, ihre Vorliebe für Sonne oder Schatten, ihre Windempfindlichkeit geachtet werden. Der Wuchs der Pflanze bestimmt die Größe des Topfs, der immer einen Abfluss haben sollte. Für eine ganzjährige Bepflanzung sind frostfeste Gefäße wichtig. Standfest müssen die Kübel ebenfalls sein. Sollen sie öfters umgeräumt werden, bieten sich leichtere Töpfe an. Untersetzer sind unumgänglich, wenn die Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon stehen.
Auch die richtige Erdmischung ist wichtig: Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Hortensien brauchen zB: saure Spezialerde, Balkonblumen bevorzugen leichte bis mittelschwere Erde. Wenn dann auch noch die regelmäßige Düngung und Wasserversorgung stimmen, haben die Kübelpflanzen optimale Wachstumsbedingungen. Sie übertreffen ihre Beet-Nachbarn oft an Schönheit und Blühkraft.
Die Farbenfreude, enorme Wachs- und Blühkraft der Kübelpflanzen hat natürlich ihren Preis. So attraktiv sie sind, so anspruchsvoll sind sie auch. In ihren engen Töpfen sind die Kübelpflanzen ganz auf unsere aufmerksame Versorgung angewiesen. Die meisten von ihnen sind Sonnenanbeter und haben einen hohen Wasserverbrauch. An heißen Tagen muss mehrmals gegossen werden.
Dabei gilt: Pflanzen mit großen Blättern wie Engelstrompete oder Zierbanane brauchen sehr viel Wasser. Harte, ledrige und graue Blätter haben einen natürlichen Verdunstungsschutz und weisen auf trockenheitsverträgliche Pfalnzen hin. Dazu gehören Zitrus, Lorbeer, Olive, Agave, Lavendel, Lotus und Rosmarin.
Die Hochleistungsblüher sollten auch stets mir ausreichend Dünger versorgt werden. Man kann im Frühjahr Langzeitdünger geben, der viele Wochen vorhält. ende August sollten Sie bei allen Pflanzen die Sie überwintern wollen, mit dem Düngen aufhören. Die Triebe der Gewächse müssen ausgereift sein, ehe sie je nach Wetterlage im Oktober, spätestens Anfang November ins Winterquartiert umziehen.