In Monaten mit unausgeglichenen Temperaturen – mal ein früher Wintereinbruch, mal zu warm für die Jahreszeit, mal wieder frostig kalt- ist es sehr schwierig einen Arbeitskalender aufzustellen. Das Klima wird immer unberechenbarer.
Allerdings sendet die Natur noch wertvolle Hinweise über den aktuellen Entwicklungsstand. Natur- und Klimabeobachter sprechen dabei von den 'natürlichen Jahreszeiten' und setzen bestimmte Vorgänge als maßgebend an. Die Blüte der Schneeglöckchen und Winterlinge gibt den Startschuss in den Vorfrühling. Wenn Äpfel und Flieder blühen, ist Vollfrühling. Die Blüte der Wegwarte signalisiert den Beginn des Hochsommers. Die Reife der Kastanien und der Blattfall sind typisch für den Herbst. Wer diese Abläufe verfolgt, bekommt ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Am Ende des Vorfrühlings beginnen die ersten Arbeiten im Beet.
Eine gewisse Vorsicht sollte auf jeden Fall bleiben. Der Winter hat sein Regiment noch nicht abgegeben. Andererseits dürfen wir die Pflanzen jetzt keinesfalls verpäppeln. An warmen und sonnigen Tagen sollten die Frostschutzmatten von empfindlichen Gewächsen auf dem Balkon und im Garten gelockert werden. Die Pflanzen darunter lassen sich sonst durch die Wärme verführen und treiben vorzeitig aus. Auch den Winterschutz von spät blühenden Zwiebelgewächsen wie Montbretien und Schmucklilien müssen Sie kontrollieren. Rühren sich die empfindlichen Gewächse bereits über Gebühr, muss bei erneutem Frost die Abdeckung verstärkt werden. Bei Staudenbeeten und Steingärten sollten Sie die wärmende Laub- und Mulchdecke gegen luftigere Schutzdecken aus Sackleinen oder Vlies auswechseln.
Junge Bäume, vor allem Obstbäume vertragen den Wechsel von starker Sonneneinstrahlung und tiefen Nachttemperaturen nicht. Die Rinde platzt auf, in den Wunden siedeln sich Krankheitserreger an. Schützen Sie deshalb die Rinde von gefährdeten Bäumen mit einem Kalk- oder Bio-Baumanstrich.